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Im großen und Ganzen scheint es eine eher nebensächliche Rolle zu spielen, welche HändlerInnen ihre Waren auf dem Festivalgelände und ringsherum anbieten. Ein gewisser Wohlfühlfaktor stellt sich aber dennoch bei vielen BesucherInnen ein, wenn sie auf ein Angebot stoßen, welches sie entweder auch sonst gern in Anspruch nehmen oder aber schon immer gern mal ausprobieren wollten. Das bezieht sich hauptsächlich auf Speisen und Getränke, hier steht das Team bei vielen Veranstaltungen vor einer immensen Herausforderung, für alle Beteiligten die richtige Auswahl zu treffen.
Wie auch in Restaurants, Kantinen und Mensen bedarf es für die BesucherInnen unbedingt der Möglichkeit, zwischen vegan/vegetarischen und konventionellen Angeboten auswählen zu können, sofern Letztere aufgrund der Publikumsvorlieben noch nötig sind. Bei der Auswahl der AnbieterInnen darf neben Fastfood, welches wegen der Stoßzeiten zwischen den Konzerten und den ohnehin klassischen Essenszeiten braucht, auch Soulfood nicht zu kurz kommen, welches man sich gönnt, wenn man gerade keinen akuten Hunger hat, jedoch Appetit oder gar Lust. Grundsätzlich isst das Auge auch hier mit. Alle Freunde und Bekannten, mit welchen ich zu dem Thema gesprochen habe, bestätigen die Aussage, dass die Aufmachung eines „Fressstandes“ eine genauso große Rolle bei der Auswahl spielt, wie das Angebot selbst. Über den Verpackungs-Umweltaspekt müssen wir uns glücklicherweise seit diesem Jahr keine so großen Gedanken mehr machen, da nun endlich alle Gastronomen auf recycelbares oder Mehrweggeschirr zurück greifen. Vor dieser staatlichen Maßnahme war jedoch auch das ein Grund für einige Festivalbesucher, sich für oder gegen eine bestimmte Mahlzeit zu entscheiden.
Auch wenn die meisten Menschen behaupten, sie seien keine Festivalshopper, so kommt es doch nicht selten vor, dass Händler aus aller Welt extra für die Sommer- und Festivalsaison quer durch Europa reisen, um hier ihren gesamten Jahresumsatz zu generieren. Ganz oben auf der Liste stehen Bekleidung und Schmuck, gleich darauf folgen Merchandise-Artikel wie Buttons und Aufnäher sowie veranstaltungsspezifische Accessoires, dann verliert sich die thematische Zuordnung aufgrund der immensen Angebotsspektrums recht schnell. Mitbringsel und Andenken stehen grundsätzlich hoch im Kurs - egal, ob es sich um einen Becher mit Festivallogo handelt, den viele gegen Pfand zu Hause in den Schrank stellen oder gebrandete Shirts, welche die „ich war dabei“-Botschaft das ganze Jahr über aussenden. Besonders individuell hat man dieses Teil während des Events beim Siebdruckstand sogar selber hergestellt.
Wenn Margie weiß, ihr Lieblingsfestival steht an, ist die Investition in das Ticket nur der erste Schritt - sofern sie sich rechtzeitig entscheidet - und auch der einfachste. Neben den Gedanken, denen man sich als FestivalbesucherIn im Vorfeld so hingibt, steht auf ihrer Packliste neben Zelt, Schlafsack und möglichst universell einsetzbaren Klamotten auch viel Luftraum. Den benötigt sie, da sie plant, wenigstens den gleichen Betrag, welchen sie für Ticket und Anreise investiert hat, auf dem Festival in ein neues Outfit umzusetzen. Auf dieses Ritual freut sie sich besonders, es ist anders, als im Internet Sachen zu bestellen. Kleine, versteckte Umkleidegelegenheiten in den Ständen, riesige Spiegel und erstaunte Blicke anderer Besucher, wenn sie doch quer durch den Stand schlüpfen muss, um einen Blick in einen Spiegel zu erhaschen, während sie im schicken roten Glitzerteil schimmert und leuchtet.
Margie ist eine von vielen BesucherInnen, welche uns auf einem Festival begegnen. Jede hat ihre eigenen Vorlieben, jeder seine speziellen Bedürfnisse. In erster Linie wollen wir uns auf einem Festival alle wohlfühlen. Für die meisten ist das LineUp maßgeblich, wobei Männer darauf einen größeren Augenmerk legen als Frauen. Letztgenannte entscheiden eher nach dem Ambiente, welches das Festival verspricht - Händler spielen für sie neben Workshops, Rahmenprogramm und Deko eine richtig große Rolle. Sie möchten neugierig sein, ausprobieren, entdecken und erforschen, was das Portfolio der zum Teil weit Gereisten für sie bereit hält.
Für uns als Organisatoren ist neben der Auswahl eines stimmigen Bühnenprogramms also der Marktteil der Veranstaltung genauso wichtig, damit unsere Gäste sich wohlfühlen und das Festival als gesamten Kosmos wahrnehmen können. Eben eine Blase, in die man sich nur zu gern Jahr für Jahr wieder begibt, weil man weiß, man wird abgeholt mit all seinen Wünschen und Vorstellungen während so eines Ausnahmewochenendes.
Was das alles mit festiware zu tun hat, wie genau die Marktplanung damit eigentlich funktioniert und welche besonderen Features das Tool dazu bietet, erfahrt ihr in Kürze in Teil II dieses Artikels.